Upcycling Workshop Green Act Day
DIY: Häkel-Tutorial
Nachhaltiges Handeln kann auch ganz einfach und effektiv zu Hause umgesetzt werden. Marta Miszkowicz hat mit den Zuschnittresten von Schlossberg einen no-waste Lösungsansatz geschaffen, der Upcycling und Kreativität vereinbart. In den folgenden Schritten wird aufgezeigt, wie gehäkelte Körbchen selber gemacht werden können, um auch in Zukunft eigenen Stoffresten ein neues Leben zu schenken.
1. Stoff in Streifen schneiden, hierbei an den Ecken nicht absetzen, sondern im gleichen Abstand weiter schneiden und zu einer Garnkugel aufrollen.
Runder Korb (aus Jersey)
Good to know: Jersey ist ein weiches und elastisches Material, das sich gut und einfach häkeln lässt. Dadurch, dass Jersey als textile Fläche zur Maschenware gehört, lässt sich der Stoff nicht reissen und muss daher geschnitten werden, wobei er sich dann an den Schnittkannten etwas einrollen wird. Dafür lässt sich Jersey dann leicht zu einem weichen Körbchen verarbeiten.
2. Einen Ring mit 6 Maschen häkeln.
4. Danach mehrere Runden anhäkeln indem ein Stäbchen pro Masche gemacht wird, dann gibt’s einen Korb.
3. Einen Kreis häkeln:
Runde 1: 6 feste Maschen in einen Ring häkeln
Runde 2: 2 feste Maschen in jede Masche häkeln
Runde 3: 6x (1 feste Masche, 2 feste Maschen in die folgende Masche)
Runde 4: 6x (2 feste Maschen, 2 feste Maschen in die folgende Masche)
Runde 5: 6x (3 feste Maschen, 2 feste Maschen in die folgende Masche)
Runde 6: 6x (4 feste Maschen, 2 feste Maschen in die folgende Masche)
Eckiger Korb (aus Gewebe)
Good to know: Gewebter Stoff lässt sich in der Regel sehr gut reissen, was das ganze etwas beschleunigt. Es gibt ausgefranste Kanten, die dem Körbchen auch einen spannenden Look geben werden. Dafür ist das Gewebe etwas steifer und lässt sich nicht ganz so leicht verarbeiten wie der Jersey, allerdings dient die Steife des Materials wunderbar dazu, um eckige Körbchen zu häkeln.
1. Stoff in Streifen reissen und aufwickeln.
3. Stäbchen in Luftmaschen häkeln, bis die gewünschte rechteckige oder quadratische Form erreicht ist.
2. Luftmaschen häkeln, um die gewünschte Korblänge zu erhalten.
4. Richtungswechsel: Rundherum häkeln mit festen Maschen oder Stäbchen. Es können so viele Reihen gehäkelt werden, bis die gewünschte Grösse erreicht ist.
Marta Miszkowicz @textile_therapy_
Durch die aktuelle Kollaboration mit der STF Schweizerischen Textilfachschule ist Jelmoli auf die Upcycling-Expertin Marta Miszkowicz gestossen und gemeinsam konnte ein nachhaltiges Produkt für den Green Act erstellt werden. Nach ihrer künstlerischen Ausbildung am Liceo Artistico und an der ZHdK arbeitet Marta Miszkowicz nun an der STF Schweizerischen Textilfachschule und ist rund um den Bereich des E-Learnings für die Studiengänge an der Schule zuständig. Sie befasst sich täglich mit Mode sowie Textilien und hat hierbei ihr eigens Label auf die Beine gestellt. Mit "Textile Therapy" kreiert Marta auf Anfrage nachhaltige Statement-Pieces. Sie kombiniert hierbei viele unterschiedliche Techniken, wie Stricken, Nähen, Lasercutting usw. um aus Materialresten ein tolles neues Produkt zu gestalten.
Wie bist Du auf diese Art von Re- und Upcycling in Kombination Hand-Crafting gestossen?
Ich habe mich schon immer mit kreativen Arbeiten beschäftigt. Auch schon als Kind habe ich viel mit meinen Händen etwas kreiert, gestrickt, genäht, gebastelt und Kleider nachgemacht. Ich bin auch immer in Brockis auf Inspirationssuche gegangen und habe dort Sachen eingekauft, die ich dann umdesigned und somit upgecycled habe. Vor allem währen des Fashiondesign Studiums an der ZHdK habe ich viel mit alten Leintüchern gearbeitet. Neben dem finanziellen Vorteilen waren Brockis auch immer eine gute Anlaufstelle, weil es so viele tolle Restmateralien und Kleidungsstücke gab.
Was gibt es für Alternativen, wenn man nicht gerade Zugang zu alter Bettwäsche oder grosse Mengen an Stoffreste hat?
Woher könnte man diese beziehen? Da würde ich auch Brockis vorschlagen. Aber auch Ricardo und andere online Secondhand-Portale sind heutzutage mit vielen Stoff- und Materialresten ausgestattet. Der eigene Kleiderschrank, oder der der Oma, kann auch eine gute Fundgrube sein, die sicherlich tolle Materialien und Farben mit sich bringt. Unter anderem kann man auch Unternehmen, die mit Textilien arbeiten, anfragen, ob sie Zuschnittreste haben, wie wir dies hier mit Schlossberg gemacht haben.