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J-Magazin

Mister Jelmoli

30 Jahre Jelmoli. Kaum jemand ist so lange dabei wie Morten Jensen. Als Leiter des Facility Management sorgen er und sein Team dafür, dass das technische Herz von Jelmoli einwandfrei schlägt.

Interview Anka Refghi / Fotos Andy Jakopec

Morten Jensen ist die gute Seele des Hauses. Sein Lachen ist dabei genauso ansteckend, wie seine gute Laune und seine Expertise unersetzlich.

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Man munkelt, es gäbe ein kleines Jelmoli Museum …

Das gibt es und liegt im 2. Untergeschoss. Wenn man Technik gerne hat, dann ist das sehr spannend. Mein Vorgänger und ich haben die letzten 30 Jahre Allerlei gesammelt – darunter ist auch das erste Natel, ein Philipps mit 2 Akkus.

Jelmoli ist ein sehr komplexes Gebäude mit viel Technik, Heizung und Beleuchtung. Kannst du für Technik-Interessierte ein paar Zahlen nennen?

Wir verbrauchen 70'000 Kubikmeter Gas und 6.7 Millionen Kilowattstunden im Jahr und haben 11'000 Leuchtmittel im Einsatz.

Das führt schnell zum Thema der Nachhaltigkeit, gerade in der aktuellen Energiekrise …

Seit der Krise wird uns die Temperatur vom Swiss Retail vorgegeben. Grundsätzlich ist es so, dass es in der Lingerie etwas wärmer sein sollte, als in anderen Abteilungen. Das muss man alles abwägen und beruht auf viel Erfahrung. Bei technischen Umbauten spielt die Nachhaltigkeit eine grosse Rolle. Umbauten müssen einen Impact auf den Energieverbrauch haben, sonst macht das keinen Sinn. Das zu evaluieren und zu planen gehört ebenfalls zu meinen Tätigkeiten.

A propos Umbau … Jelmoli steht zum Teil unter Denkmalschutz …

Der Fassadenbereich und die Treppenhäuser stehen unter Denkmalschutz, diese Bereiche kann man nicht einfach umbauen. Wir müssen das immer gut mit der Stadt besprechen und Wege finden, dass es für alle passt.

Vom Denkmalschutz zum Schutz im Allgemein - deine Probealarme sind bei Jelmoli berühmt, berüchtigt.

Sicherheit ist ein grosses Thema und Probealarme sind dazu da, um die Mitarbeiter*innen immer wieder darauf zu sensibilisieren. Das ist sehr wichtig im Ernstfall.

Gibt es etwas, dass dich auch nach 30 Jahren noch aus der Ruhe bringt?

Wenn die Sachen nicht so funktionieren, wie ich sie gerne hätte. Ich bin ein Ordnungsmensch und sehr strukturiert. Ich mag kein Chaos und Unordnung, auch was die Technik oder die Anlagen betrifft. Ich habe gerne gepflegte Anlagen, denn das ist wie eine Visitenkarte für mich und mein Team.

Das heisst, dass du alles im Blick haben musst. Wie sieht ein ganz normaler Morgen bei dir aus?

Meistens beginne ich um 7.15 Uhr. Als erstes schaue ich mir morgens die Energiedaten an. Das ist momentan sehr wichtig. Ich mache einen Rundgang und kontrolliere die Heizung, die Lüftung, das Klima und die Ladenflächen. Danach folgt Administration, die Planung technischer Umbauten und die Wartung.

Morton, als du in die Schweiz kamst, hast du hast zunächst in Solothurn gearbeitet. Was hat dich zu Jelmoli geführt?

Das war ein Zufall. Meine damalige Frau arbeitete bei Coiffina im dritten Stock und fragte den damaligen Jelmoli Elektrochef, ob er vielleicht einen Elektriker bräuchte. Das war dann tatsächlich so. Das Vorstellungsgespräch lief damals noch anders als heute. Ich musste nur drei Fragen beantworten.

Kannst du dich noch an die Fragen erinnern?

Nur an zwei. Bei der ersten Frage wollte der damalige Betriebsleiter wissen, wieviel die Flachbänder abgesichert waren. Das waren damals 60 Ampère. Die zweite Frage war, ob ich schon einmal etwas mit Rolltreppen oder Liften zu tun gehabt hätte. Das hatte ich zwar nicht, die Stelle habe ich trotzdem bekommen.

Vermutlich war vieles noch anders …?

Es war viel handwerklicher. Es gab bei Jelmoli eine Werkstatt mit Schreinern, Schlossern und Malern und auch die Elektro-Tableaux haben wir noch selbst gemacht. Heute ist das meiste digital. Als ich bei Jelmoli angefangen habe, gab es noch keine PCs. Meine ersten Invest-Anträge habe ich mit der Schreibmaschine geschrieben.

Ist Leidenschaft für den Beruf deine tägliche Antriebsfeder? 

Man muss Herzblut für seinen Job haben und sich jeden Morgen freuen, wenn man ins Unternehmen kommt. Das ist bei mir so. Leidenschaft ist wichtig, aber auch, sich immer selbst zu fordern.

30 Jahre sind eine lange Zeit. Gibt es etwas, dass du bei Jelmoli immer ganz besonders geschätzt hast?

Ich hatte sehr grosses Glück, dass ich immer gefördert wurde und viele Kurse zur Weiterbildung belegen konnte. Aber auch, dass viel Freiraum und Vertrauen von meinen Vorgesetzten erhalten habe.

Gibt es einen Bereich im Haus, wo du dich am wohlsten fühlst?

Am Grill im FOOD MARKET (lacht). Nein, im Ernst, ich fühle mich hier überall wohl.

Jetzt haben wir sehr viel über das Geschäft gesprochen. Was machst du, wenn du nicht bei Jelmoli bist?

Ich liebe Wandern über alles. Wandern ist für mich Freiheitsgefühl. Ich koche fürs Leben gern und verbringe viel Zeit mit meinen Kindern. Sie sind zwar schon 23 und 27 Jahre alt, aber ich freue mich, dass sie immer noch Lust haben, mit mir in die Ferien zu komme. Zudem werde ich bald Grossvater, darauf freue ich mich.

Was würdest du mit einem Monat Ferien machen?

Ich würde zwei Wochen nach Dänemark reisen, wo meine Eltern leben und zwei Wochen nach Thailand, weil meine Frau von dort kommt. Ich bin ein grosser Thailand-Fan.