Wir sind bis Ende 2024 für Sie da.
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THE GREEN ACT

5 Fragen an Patrizia Hermann

Ein Gespräch über den Wandel der Zeit mit Patrizia Hermann, Nachhaltigkeitsbeauftragte von Jelmoli.

1. Wie integriert Jelmoli Nachhaltigkeit im daily business?

Jelmoli hat es sich zum Ziel gemacht, zum bewussten Konsum anzuregen und darauf aufmerksam zu machen, dass es viele tolle Möglichkeiten gibt, Nachhaltigkeit zu leben. Wir wollen als Warenhaus etwas verändern und als Vorbild agieren. Denn es ist nicht mehr zeitgemäss, nur zu konsumieren und wegzuwerfen. Vielmehr geht es darum, den umwelt- und sozialverträglichen Konsum zu fördern.

Unsere Nachhaltigkeitsstrategie basiert auf klaren Zielen und den Themenfeldern Umwelt, Produkt und Mensch. Passend dazu wurden Massnahmen definiert, die durch das Managementteam, unser Corporate Social Responsibility Team und die Mitarbeiter*innen implementiert werden. So stellen wir sicher, dass wir die Nachhaltigkeit im Unternehmen aktiv leben und im daily business integrieren.

In den letzten zwei Jahren haben zudem Workshops mit Einkauf und Gastronomie stattgefunden. Wir haben den Entscheidungsträgern Guidelines an die Hand gegeben, die dabei helfen, die Haltung Jelmolis bei den Lieferant*innen zu platzieren und umweltfreundliche und sozialverträgliche Produkte einzukaufen. Natürlich gibt es Ziele, die aufgrund der geplanten Schliessung nicht mehr erreicht werden können. Zum Beispiel bis 2040 klimaneutral zu sein oder die Erarbeitung neuer Tierschutzguidelines. Aber wir halten wo immer noch möglich an unseren Zielen fest und hoffen auch 2023 wieder neue Initiativen umsetzen zu können.

2. Welche nachhaltigen Initiativen oder Projekte hat Jelmoli in den letzten Jahren umgesetzt?

Es gibt viele, die von Jelmoli initiiert wurden oder bei denen wir als Partner an Bord sind. Einige liegen uns aber besonders am Herzen, da sie einen grossen Impact auf unseren ökologischen Fussabdruck haben und wir unsere Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft unmittelbar wahrnehmen konnten. Als Furfree Retailer haben wir in der Schweiz eine Vorreiterrolle eingenommen. Zudem haben wir im Bereich Gastronomie mit dem Kitro-Konzept ein spannendes Schweizer Start-up unterstützt und eingehend unsere Gastro-Abfälle analysiert. Diese Analyse hilft uns anders einzukaufen und weniger Abfälle zu produzieren. Unser inhouse Recyclingkonzept umfasst neu auch das Sammeln und Weiterverarbeiten von Kleiderbügeln und Plastik. Die gesammelten Kleiderbügel werden von der Firma Recoplast in Zusammenarbeit mit einer sozialen Stiftung neu aufbereitet und anschliessend wieder in den Zyklus gebracht.


Generell zeigt sich, dass der bewusste, qualitative Konsum in der Gesellschaft Anklang findet. Und mit unseren Partnerschaften schaffen wir ein tolles Kundenerlebnis in diesem Bereich. Mit Brands wie REAWAKE oder RAGFAIR verlängern wir den Lebenszyklus der Ware und liegen im wichtigen Trend der Zirkularität.

3. Wie werden Produkte und Lieferant*innen von Jelmoli hinsichtlich der Nachhaltigkeit bewertet?

Lieferant*innen und Marken zu evaluieren und zu prüfen, die unseren Nachhaltigkeitsstandards entsprechen, ist eine grosse und fordernde Aufgabe. Es gibt keinen gesetzlichen Rahmen oder Leitfaden, der vorgibt, was nachhaltig ist. Es liegt an den Unternehmen ihren eigenen Rahmen zu definieren und konsequent umzusetzen. Jelmoli war und ist bei der Bewertung besonders strikt. Zugelassen sind bei uns nur Zertifikate, die international anerkannt sind.

Aber wir geben auch kleinen, lokalen Lieferant*innen, die sich keine teuren Zertifikate leisten können eine Chance, indem wir sie selbst eingehend prüfen und ihnen eine Plattform bieten.

Trotz der kommenden Schliessung halten wir wo immer noch möglich an unseren Zielen fest und hoffen auch 2023 wieder neue Initiativen umsetzen zu können.
Patrizia Hermann
Nachhaltigkeitsbeauftragte Jelmoli

4. Wie werden Kund*innen bei Jelmoli auf Nachhaltigkeit aufmerksam gemacht und welche Anreize gibt es für nachhaltigen Konsum?

Jelmoli lebt von der Vielfalt an Marken und Produkten. Bei der exklusiven Auswahl spielt Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Wir wählen bewusst Partner*innen, die unsere Werte teilen, sorgfältig mit Ressourcen umgehen, nachhaltige Materialien verwenden und auf ökologische, transparente Lieferketten setzen. Diese Marken und Produkte loben wir mit dem hauseigenen «Sustainable Label». Vergeben wird das Label nur, sofern unsere Nachhaltigkeitsstandards erfüllt und entsprechende Zertifikate vorhanden sind. So liefern wir Kund*innen Konsument*innen eine visuelle Orientierungshilfe.

Mit unserem Green Act bieten wir eine tolle Informations-Plattform rund ums Thema Nachhaltigkeit. Kund*innen erhalten die Chance mehr über die Marken und deren nachhaltige Bestrebungen zu erfahren. Und im April stellen wir unsere nachhaltigen Marken und Produkte während den «19 Days of Green Power» voll und ganz in den Fokus des Warenhaus-Alltags. Spannende Pop-ups, Aktivitäten und Kollektionen werden im ganzen Haus präsentiert.

5. Was würdest du persönlich jedem von uns mit auf den Weg geben, bezüglich Konsumverhalten und Nachhaltigkeit im Alltag?

Mir persönlich liegen drei Themen am Herzen: Nachhaltiger Konsum, Ernährung und Mobilität. Mein Credo ist grundsätzlich «Weniger ist mehr». Und die Qualität ist wichtig. Ich kaufe Produkte, die langlebig und möglichst umwelt- und tierfreundlich sind. Ich versuche wenig wegzuwerfen, Kleider und Möbel so lange wie möglich zu reparieren oder weiter zu schenken. Daher finde ich es besonders schön, dass wir bei Jelmoli spannende Konzepte haben, die auch hier Möglichkeiten bieten. Bei der Ernährung ist es mir wichtig möglichst wenig zu verschwenden und nachhaltige Produkte einzukaufen. Ich versuche so oft es geht auf Fleisch zu verzichten. Wir bieten da schöne Alternativen in unserem Jelmoli Food Market. Ich benütze nur ÖV oder meinem Fahrrad und versuche möglich wenig zu fliegen. Wenn man diese drei Bereiche in den eigenen Alltag integriert, hat man meiner Meinung nach bereits einen grossen Beitrag geleistet.